Prof. Dr. med. habil. R. M. Bauer | Facharzt für Urologie
Die Prostata, auch Vorsteherdrüse genannt, ist ein annähernd kastaniengroßes Drüsenorgan, welches in seiner Form einem halbierten Apfel gleicht. Sie ist befindet sich unterhalb der Harnblase und vor dem Enddarm. Durch Erkrankungen und Normvarianten bestehen erhebliche Unterschiede in Größe und Gewicht. An der Basis der Prostata liegen die Samenblasen. Der prostatische Anteil der Harnröhre zieht durch die Prostata, dort münden auch die Ausführungsgänge der Prostatadrüsen und die paarigen Samenleiter.
In der Prostata wird ein Großteil der Samenflüssigkeit produziert, die bei der Ejakulation (Samenerguss) ausgestoßen wird. Das Sekret enthält zahlreiche Enzyme, die die Spermien für die Befruchtung benötigen. Es fördert die Beweglichkeit und die Befruchtungsfähigkeit der Samenzellen. Beim Samenerguss sorgt die Prostata zusammen mit dem Blasenschließmuskel dafür, dass die Samenflüssigkeit durch die Harnröhre über den Penis nach außen befördert wird und nicht in die Blase fließt.
Zur Untersuchung der Prostata stehen heute diverse Untersuchungsmethoden zu Verfügung. Die gängigste und einfachste ist immer noch die rektale Untersuchung, hierbei wird die Prostata über den Enddarm abgetastet. Dabei können Veränderungen schnell festgestellt werden. Des Weiteren kann zur weiteren Abklärung eine Ultraschalluntersuchung, sowie eine Magnetresonanztomographie (MRT) durchführt werden. Wichtig ist die Abgrenzung von gutartigen Vergrößerungen der Prostata zum Prostatakrebs. Hierbei ist unteranderem der PSA-Wert (prostataspezifisches Antigen) aus dem Blut hilfreich.
In der Urologie Maximilianstrasse behandeln wir alle akuten und chronischen Erkrankungen der Prostata:
Weltweit sind bislang mehr als 15.000 Prostatapatienten mit dem Cyberknife-System behandelt worden und es liegen mittlerweile wissenschaftliche Daten von tausenden Prostatakarzinom-Patienten mit hervorragenden Ergebnissen vor.
Mit der Cyberknife-Radiochirurgie wird damit das Behandlungsspektrum des Prostatakarzinoms um eine schonende Methode erweitert. Diese innovative Behandlung bieten wir in einer bereits seit über 10 Jahren bestehenden Kooperation mit dem Europäischen Cyberknife Zentrum München auch unseren Patienten an.
Ab dem 40. – 45. Lebensjahr empfehlen wir regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen durchführen zu lassen, um eine bösartige Erkrankung frühzeitig zu erkennen und erfolgreich behandeln zu können. In unserer Praxis bekommen Sie unkompliziert einen Termin zur Vorsorge und wir beraten Sie natürlich ausführlich über alle Themen rund um die Prostata.
Prävention und Früherkennung liegt uns sehr am Herzen und das sollte nicht erst bei den erwachsenen Männern beginnen. Mädchen gehen typischerweise im Teenageralter das 1. Mal zum Frauenarzt und haben damit einen lebenslangen Ansprechpartner für ihre wichtigen Gesundheitsfragen. Aber wo können sich Jungs im Teenageralter mit all ihren Fragen und Nöten hinwenden? Eltern sind da häufig nicht der richtige Ansprechpartner. Genau hierfür bieten wir eine Jungensprechstunde an. In entspannter Atmosphäre können wir all die Themen besprechen, über die Du nicht so gerne sprichst oder zu denen Du Dich bisher nicht zu fragen getraut hast. Es ist übrigens nicht notwendig, Deine Eltern mitzubringen und unsere Schweigepflicht gilt auch gegenüber Deinen Eltern.
Unser Ziel ist es, dass es für Jungen und Männer genauso normal wird zum Urologen zu gehen, wie der Gang zum Frauenarzt für Mädchen und Frauen.
Nachfolgende Links verweisen auf einen externen Anbieter.
Informationsseite: www.jungensprechstunde.de
Informationsflyer: Informationsbroschüre Jungensprechstunde
Aktuelle Präventionsempfehlung für Jungen: die ständige Impfkommission des Robert Koch-Instituts (RKI) empfiehlt die Impfung gegen humane Papillomviren (HPV) für alle Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren. Zu einer Nachholimpfung wird bis zum Alter von 17 Jahren geraten. HPV ist die häufigste Geschlechtskrankheit weltweit und kann bei Männern u.a. zu Peniskrebs und Analkrebs führen.
Unter Harninkontinenz wird laut Internationaler Kontinenzgesellschaft (ICS) jeglicher unwillkürlicher Urinverlust verstanden.
Zu den Hauptinkontinenzformen zählen:
Belastungsinkontinenz:
Urinverlust bei körperlicher Belastung (wie z. B. sportlicher Aktivität, aber auch bei Husten, Niesen, Lachen) ohne Harndrang
Dranginkontinenz:
plötzlicher starker Harndrang mit Urinverlust
Mischinkontinenz:
gleichzeitiges Vorliegen von Belastungs- und Dranginkontinenz
Bei einer Reizblase, auch überaktive Blase genannt, kommt es zu einem überfallsartigen Harndrang mit oder ohne unwillkürlichem Urinverlust (Dranginkontinenz) typischerweise vergesellschaftet mit einer erhöhten Miktionsfrequenz und einem nächtlichen Wasserlassen. Wichtig hierbei ist, dass eine Infektion oder sonstige Erkrankungen ausgeschlossen wurde.
Zur Behandlung einer Reizblase und auch einer Harninkontinenz steht heute ein breites Spektrum an konservativen, medikamentösen und operativen Therapieoptionen zur Verfügung.
Durch eine fachgerechte Diagnostik und eine gut fundierte Beratung kann heute jeder betroffenen Frau und jedem betroffenen Mann die Chance auf eine individualisierte Behandlung der Harninkontinenz ermöglicht werden.
Die Belastungsinkontinenz des Mannes ist überwiegend iatrogen bedingt. Dabei ist die häufigste Ursache die radikale Prostatektomie (totale Entfernung der Prostata bei Prostatakrebs) mit einer dauerhaften Inkontinenzrate von 5–20 %. Aber auch nach TUR-P, HoLEP, Adenomenukleation und Harnröhrenoperationen kann eine Belastungsinkontinenz auftreten.
Die primäre Therapie der postoperativen Belastungsinkontinenz (PPI) ist die Physiotherapie, wobei hier das Beckenbodentraining unter physiotherapeutischer Anleitung spezialisierter Beckenbodentherapeuten eine zentrale Rolle spielt. Bei nicht ausreichender Besserung unter konservativer Therapie wird eine operative Therapie empfohlen. Entscheidend für die Wahl der idealen Behandlung für den einzelnen Patienten ist vorallem eine ausführliche Diagnostik.
Folgende Systeme kommen zum Einsatz:
Artifizieller Sphinkter (künstlicher Schließmuskel)
Der künstliche Schließmuskel galt seit Jahrzehnten als der Goldstandard für die Behandlung der Belastungsinkontinenz des Mannes. Hierbei handelt es sich um ein ausgereiftes und langjährig erprobtes System mit dauerhaft hohen Kontinenzraten (0-1 Sicherheitsvorlage) von bis zu 80% in Langzeit-Untersuchungen. Auch bei Patienten mit kompletter Harninkontinenz ist dieses System mit sehr guten Erfolgen einsetzbar.
Allerdings sind mit diesem System Materialverschleiß mit notwendigem Materialaustausch (durchschnittlich alle 5-8 Jahre), ein Infektionsrisiko, das Risiko einer Harnröhren-Arrosion oder Harnröhren-Atrophie, sowie mentale und manuelle Mindestanforderung an den Patienten verbunden.
Merkblatt für postoperatives Verhalten (PDF)
Adjustierbare Schlingensysteme
In Deutschland werden drei verschiedene adjustierbare Schlingensysteme verwendet (Argus, ATOMS, Remeex), wobei alle im Bereich der bulbären Harnröhre auf den Musculus bulbospongiosus platziert werden. Das Wirkprinzip basiert dabei auf einer permanenten Erhöhung des urethralen Widerstandes zur Unterstützung der Basiskontinenz.
Die Erfolgsraten (0-1 Vorlage) liegen bei ca. 65-70% und sind zwischen den oben genannten Systemen vergleichbar. Adjustierbare Systeme können bei bestrahlten und nicht-bestrahlten Patienten eingesetzt werden.
Vorteil dieser Systeme ist, dass jederzeit, auch noch nach Jahren, eine Adjustierung bei wiederauftretender Inkontinenz erfolgen kann.
Mögliche Komplikationen sind Infektionen und in seltenen Fällen dauerhafte Schmerzen.
Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Operation ist eine noch erhaltende Speicherfähigkeit der Blase, d.h. der Patient verliert nicht unwillkürlich seine gesamte Urinmenge bei Bewegung.
Merkblatt für postoperatives Verhalten (PDF)
Funktionelle Schlingensysteme
Die transobturatorische AdVanceXP-Schlinge wird retrourethral im Bereich der membranösen Harnröhre direkt auf den Bulbus implantiert. Die Wirkung ist bisher nicht abschließend geklärt, scheint aber multifaktoriell zu sein. Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Operation ist eine ausreichende Beweglichkeit der hinteren Harnröhre, eine gute Restfunktion des Schließmuskels im sogenannten „Repositionierungstest“ und kein nächtlicher Urinverlust.
Die Kontinenzraten (keine Einlagen) bei gut erhaltener Restschließmuskelfunktion liegen bei 65-70%.
Bei Patienten mit zusätzlicher Bestrahlung zeigt die AdVanceXP-Schlinge deutlich reduzierte Erfolgsraten.
Komplikationen sind typischerweise selten, schwerwiegende Komplikationen (z. B. Infektionen und persistierende Schmerzen) sind eine absolute Seltenheit.
Merkblatt für postoperatives Verhalten (PDF)
Jede fünfte Frau im Alter zwischen 25 und 75 Jahren und jede dritte Frau über 50 leidet an einer Harninkontinenz. Bemerkenswerterweise wenden sich aber nur ca. 30% der betroffenen Frauen – häufig aus Schamgefühl – mit ihrem Problem an einen Arzt, sodass von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen werden muss. Dabei verursacht die Harninkontinenz häufig nicht nur eine deutliche Einschränkung der Lebensqualität, sondern auch Depressionen, soziale Isolation, Partnerschaftsprobleme und steigert darüber hinaus die Sturzgefahr vor allem älterer Patientinnen.
Typischerweise kommt es bei der Belastungsinkontinenz zu einem unwillkürlichen Urinverlust bei körperlicher Anstrengung. Eine Schwäche des Beckenbodens inklusive des Verschlussmechanismus der Harnröhre wird als ursächlich für die weibliche Belastungsinkontinenz angesehen. Zu den Risikofaktoren für eine Belastungsinkontinenz zählen zunehmendes Alter, Veränderungen des Gewebes in der Menopause, Übergewicht, chronische Verstopfung, Schwangerschaften und Geburten sowie Asthma bronchiale.
Zunächst sollte immer eine konservative Therapie der Belastungsinkontinenz erfolgen. Nur in seltenen Fällen kann eine sofortige operative Therapie sinnvoll sein. Zur konservativen Therapie der Belastungsinkontinenz werden folgende Maßnahmen empfohlen
• Lokale Östrogentherapie bei postmenopausalen Frauen
• Gewichtsreduktion um >5% bei Adipositas
• Physiotherapie unter physiotherapeutischer Anleitung eines spezialisierten Beckenbodentherapeuten
• ggf. medikamentöse Therapie mit Duloxetin
• ggf. Einsatz von Pessaren und Tampons
Die operative Therapie der Belastungsinkontinenz sollte erst bei Versagen der konservativen Therapie erfolgen. Der Goldstandard sind dabei heute die minimal-invasiven, spannungsfreien Schlingen oder auch Bänder genannt. Die Erfolgsraten liegen zwischen 85-90% nach einem Jahr und bei etwa 75% nach fünf Jahren. Als ultima ratio kann die Implantation eines künstlichen Schließmuskels erfolgen.
Bei Patientinnen, die an einer Mischinkontinenz leiden, empfiehlt sich eine Kombinationstherapie aus Therapieansätzen der Drang- und der Belastungsinkontinenz. Wobei versucht werden sollte vor einer operativen Therapie der Belastungsinkontinenz die Dranginkontinenz suffizient zu behandeln. Nach operativer Therapie der Belastungsinkontinenz kann sich allerdings die Drangkomponente postoperativ wieder verschlechtern.
Merkblatt für postoperatives Verhalten (PDF)
Schätzungsweise leiden mehrere Millionen Menschen an einer überaktiven Blase, im Volksmund auch Reizblase genannt. Die Prävalenz liegt für Frauen und Männer jeweils bei circa 17%, wobei die Wahrscheinlichkeit an einer überaktiven Blase/Dranginkontinenz zu leiden mit zunehmendem Alter steigt.
Die überaktive Blase hat häufig eine deutliche Einschränkung der Lebensqualität der Betroffenen zur Folge. Das Leben wird quasi nach der Blase und der nächstverfügbaren Toilette ausgerichtet. Vor allem bei älteren Patienten sind Stürze mit Verletzungen inklusive Frakturen auf dem übereilten Weg zur Toilette nicht selten. Diese können eine reduzierte Mobilität und möglicherwiese auch eine Heimeinweisung zur Folge haben.
Ein wesentliches Ziel der Diagnostik ist der Ausschluss anderer Erkrankungen, die ein ähnliches Beschwerdebild haben, wie z.B. Harnwegsinfektion, Blasentumor, Blasensenkung bei der Frau, Prostatavergrößerung, Blasensteine, tiefe Harnleitersteine und Nebenwirkung von Medikamenten (z.B. Diuretika).
Folgende Therapieoptionen stehen zur Verfügung:
Konservative Therapie
Grundlage der konservativen Therapie ist eine Verhaltenstherapie, dabei werden folgende Verhaltensänderungen empfohlen:
• Mind. 2h vor dem Schlafengehen keine Flüssigkeitsaufnahme
• Trinkmenge gleichmäßig über Tag verteilen
• Reduktion der Trinkmenge (Reduktion um 25% senkt Drang-Symptome signifikant) bei erhöhter Trinkmenge
• Reizstoffe meiden (z.B. Nikotin, Pfeffer, Chili, scharfe Gewürze, Zitrusfrüchte)
• Verstopfung meiden
Zusätzlich beinhaltet die Verhaltenstherapie ein Blasentraining. Hierbei sollen zu kurze Miktionsintervalle durch ein aktives Unterdrücken des Harndranges und aktives Hinauszögern des Wasserlassens verlängert werden.
Darüber hinaus kann mit Hilfe von Beckenbodentraining ggf. in Kombination mit Elektrostimulation eine Beckenbodenüberaktivität positiv beeinflusst werden und damit reflektorisch zu einer Linderung der Drangbeschwerden führen.
Medikamentöse und operative Therapieoptionen bei der Frau
Die lokale Hormonbehandlung der Scheide sollte fester Bestandteil der Therapie der überaktiven Blase bei Frauen sein, da durch diese nachweisbar Drangbeschwerden reduziert werden können.
Sogenannte Anticholinergika stellen den Hauptpfeiler der medikamentösen Therapie der überaktiven Blase mit und ohne Dranginkontinenz dar und werden zur medikamentösen Firstline-Therapie empfohlen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen der Anticholinergika zählen Mundtrockenheit, Verstopfung, Verschwommenes Sehen, Tachykardie, Augeninnendruckerhöhung und Übelkeit. Um die Wirkung einer anticholinergen Therapie suffizient beurteilen zu können, ist eine regelmäßige Einnahme über 4-6 Wochen notwendig. Bei nicht ausreichender Wirkung oder bei Auftreten von Nebenwirkungen wird eine Dosissteigerung bzw. ein Wechsel des Anticholinergikums empfohlen.
Neben Anticholinergika kann Mirabegron, ein sogenannter ß3-Adrenozeptoragonist, eingesetzt werden. Hierunter treten deutlich seltener Mundtrockenheit und Verstopfung auf.
Bei Bedarf können Anticholinergika auch mit Mirabegron kombiniert werden.
Bei nicht zufriedenstellender Besserung der Beschwerden unter medikamentöser Therapie oder bei Auftreten von Nebenwirkungen Injektion von Botulinumtoxin A in den Detrusor vesicae (Blasenmuskel) empfohlen. Die Nebenwirkungen sind in der Regel minimal, teilweise kann es aber zu einer zeitweisen Restharnbildung und dadurch temporär notwendig werdenden Einmalkatheterismus kommen. Die Erfolgsquote liegt bei bis zu 75% und die durchschnittliche Wirkdauer bei 6-9 Monaten. Der Wirkeintritt von Botox erfolgt innerhalb von 14 Tagen nach Injektion. Auch wiederholte Injektionen führen nicht zu einer Reduktion der Wirkung.
Bei Patienten mit therapieresistenter überaktiver Blase kann außerdem eine sakrale Neuromodulation (= Blasenschrittmacher) durchgeführt werden. Dafür werden Stimulationselektroden in die Sakralforamina S2-4 eingeführt. Im Rahmen einer Teststimulationsphase wird der Effekt getestet und bei Erfolg wird der permanente Neurostimulator implantiert. Dieses Verfahren wird allerdings nur an Spezialzentren durchgeführt.
Pharmakotherapie beim Mann
Die Therapie der überaktiven Blase beim Mann ist analog zu der der Frau. Allerdings liegen beim Mann oftmals nicht nur Speicherprobleme (überaktive Blase) sondern aufgrund einer vergrößerten Prostata auch Entleerungsprobleme (sog. obstruktive Beschwerden) wie z.B. erschwerte Miktion, Harnstrahlabschwächung, Nachträufeln, Restharn bzw. Restharngefühl vor. Hier ist bei der Diagnostik besonders darauf zu achten.
Eine medikamentöse Therapie der überaktiven Blase mit Anticholinergika wird wie bei der Frau auch beim Mann empfohlen Allerdings sollten bei Männern unter anticholinerger Therapie regelmäßige Restharnkontrollen erfolgen, da dieser ggf. ansteigen könnte.
Darüber hinaus können auch Mirabegron, Botulinumtoxin und die Neuromodulation bei Männern mit einer überaktiven Blase eingesetzt werden.
Jede 6. Ehe oder Partnerschaft leidet unter ungewollter Kinderlosigkeit. Von den Fachgesellschaften wird eine Abklärung der Zeugungsfähigkeit immer dann empfohlen, wenn ein unerfüllter Kinderwunsch (bei ungeschütztem, normal frequentiertem Geschlechtsverkehr) länger als 1 Jahr vorliegt. Abklärungsbedürftig sind in diesen Fällen beide Ehepartner. In ca. 30% der Fälle von unerfülltem Kinderwunsch liegt die Ursache beim Mann.
Die Beeinträchtigungen der männlichen Fruchtbarkeit (Fertilitätsstörungen), sind entweder auf eine zu geringe Menge oder eine nicht ausreichende Qualität der Spermien zurückzuführen. Grundsätzlich lassen sich Fertilitätsstörungen in zwei Kategorien einteilen, nämlich in permanente, oft erblich bedingte Fertilitätsstörungen und temporäre Fertilitätsstörungen, die durch Umwelteinflüsse hervorgerufen werden. Wir bieten in unserer Praxis eine umfangreiche Diagnostik zur Abklärung der Ursachen der Fertilitätsstörungen.
Die Untersuchung des infertilen Mannes beginnt mit einer ausführlichen Anamnese. Hierbei interessieren alle Lebensabschnitte, insbesondere die Kindheit und hierbei besonders Fragen nach Leistenhoden, Voroperationen im Genitalbereich, Verletzungen und Prellungen der Hoden, Beginn und Verlauf der Pubertät etc. Des Weiteren muss abgeklärt werden, ob äußere Einflüsse wie Chemikalien, Medikamente, Hitzeexposition z.B. allzu häufige Saunabesuche, Bestrahlung, Rauchen etc., oder Infektionen für eine mögliche Schädigung infrage kommen. Ursächliche Faktoren der Infertilität ergeben sich möglicherweise auch aus der beruflichen Situation des Patienten, seinem Freizeitverhalten und seinen sexuellen Gewohnheiten. Nach der Anamnese erfolgt eine eingehende körperliche Untersuchung mit Beurteilung des körperlichen Habitus, der Behaarung, der Entwicklung der Geschlechtsorgane etc. Es wird auf Leistenhoden, Missbildungen im Bereich des Nebenhodens und des Samenleiters, auffällige Wasser- oder Leistenbrüche und Krampfadern (Varikozelen) hin untersucht. Auch sollte eine Untersuchung der Prostata erfolgen.
Die Therapie der männlichen Fertilitätsstörung ist oft schwierig und nicht immer erfolgversprechend. Aber Dank moderner Techniken der assistierten Reproduktion, wird für eine Schwangerschaft theoretisch nur ein Spermium benötigt.
Wir beraten wir Sie gerne über geeignete Maßnahmen, um einen Kinderwunsch trotz einer Fertilitätsstörung zu erfüllen.
Im Vordergrund der erforderlichen Laboruntersuchungen steht eine Untersuchung des ejakulierten Samens (Spermiogramm). Um eine ausreichende Aussagekraft zu gewährleisten, wird das Sperma nach drei- bis fünftägiger Enthaltsamkeit mittels Masturbation gewonnen. Untersucht werden dabei die Anzahl, Beweglichkeit und Form der Spermien. Weiterhin wird das Ejakulat auf Spermienantikörper und Infektionen überprüft, Nebenhoden- und Samenblasensekrete bestimmt, sowie einzelne Funktionstests der Spermien durchgeführt. Aufgrund dieser Parameter kann dann der Schweregrad der Infertilität bestimmt werden.
Um eine hormonelle Ursache der Fertilitätsstörung auszuschließen, ist eine Abklärung mittels Blutentnahme notwendig. Hauptaugenmerk wird hierbei auf das männliche Sexualhormon Testosteron, das Follikelstimulierende Hormon (FSH), das Luteinisierende Hormon (LH) und das Prolaktin gelegt. Aber auch Schilddrüsenfunktionsstörungen sollten bei der hormonellen Abklärung ausgeschlossen werden.
Vorsorgeuntersuchungen können Leben retten. Trotzdem nimmt nur jeder 5. der über 45-Jährigen Männer diese Untersuchungen in Anspruch, obwohl der Prostata- und der Dickdarmkrebs die beiden häufigsten Tumorerkrankungen des älter werdenden Mannes sind. Für die Heilungschancen ist die frühzeitige Erkennung von urologischen Krebserkrankungen von entscheidender Bedeutung. Je früher eine urologische Krebserkrankung erkannt wird, desto besser sind die Aussichten auf eine vollständige Heilung. Besonders gilt dies für Prostatakrebs, Hodenkrebs, sowie Nieren- und Blasenkrebs. Aus diesem Grund ist eine regelmäßige urologische Vorsorgeuntersuchung von größter Wichtigkeit. Wir empfehlen deshalb Männern ab 45. Jahren – auch ohne Vorliegen von Beschwerden – einmal im Jahr eine urologische Krebsvorsorge durchführen zu lassen.
Auch wenn Nieren- und Blasenkrebs ungefähr doppelt so häufig bei Männern auftreten, sind auch Frauen von diesen Tumorerkrankungen betroffen und sollten daher regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen durchführen lassen.
Dann sollten die folgenden Unterpunkte zum Anklicken folgen:
Der Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung des Mannes. In Deutschland sterben etwa 3 von 100 Männern an einem Prostatakarzinom. Die Erkrankung ist im Frühstadium symptomlos, erst im Stadium der fortgeschrittenen Erkrankung kommt es zu Beschwerden. Insbesondere bei jüngeren Männern unter 70 Jahren treten häufig aggressive Formen auf. Im Gegensatz dazu ist das Prostatakarzinom vor allem im hohen Alter eher langsam wachsend. Frühzeitig erkannt, können das Prostatakarzinom sehr gut behandelt und die meisten Männer geheilt werden. Risikofaktor Nummer 1 ist das Alter. Für einen 70jährigen Mann liegt das Risiko, in den nächsten 10 Jahren an Prostatakrebs zu erkranken, bei über 6%. Daneben spielen aber auch die Erbanlagen eine Rolle und auch über Jahre bestehende chronische Entzündungen der Prostata scheinen einen negativen Einfluss zu haben. Die Behandlung sollte individualisiert für jeden einzelnen Patienten erfolgen. Wobei auch eine aktive Überwachung in einzelnen Fällen sinnvoll sein kann.
Das Blasenkarzinom ist der zweithäufigste urologische Tumor. In Deutschland erkranken jedes Jahr ca. 25.000 Menschen neu. Hierbei sind Männer im Vergleich zu Frauen ca. 2,5-mal häufiger betroffen. Rauchen ist der Hauptrisikofaktoren für die Entstehung von Harnblasenkarzinomen. Weitere Risikofaktoren sind: Exposition zu aromatischen Aminen und Azofarbstoffen (meistens Berufserkrankung) und Strahlentherapie im kleinen Becken. Auch häufige Harnwegsinfektionen über viele Jahre und Jahrzehnte werden als Ursache verdächtigt. Das häufigste Erstsymptom ist die schmerzlose Makrohämaturie (blutiger Urin). Daher sollte bei blutigem Urin unbedingt immer eine urologische Abklärung erfolgen. Bei Frauen wird oftmals die Diagnose später als bei Männern gestellt, da blutiger Urin auch im Rahmen von Blasenentzündungen auftritt. Da Blasenentzündungen bei Frauen häufig sind, kann eine Makrohämaturie als Erstsymptom eines Blasenkarzinoms als Blasenentzündung missinterpretiert werden.
Das Nierenzellkarzinom ist der dritthäufigste urologische Tumor. Männer sind hiervon etwa doppelt so häufig betroffen wie Frauen. In Deutschland erkranken jährlich circa 12.000 Menschen neu. Der Tumor tritt am häufigsten im Alter zwischen 55 und 70 Jahren auf. Die meisten Nierentumoren werden heute zufällig im Rahmen eines Ultraschalls oder radiologischen Untersuchung wie Computertomographie entdeckt. Leider gibt es keine Frühwarnzeichen. Wird der Tumor frühzeitig erkannt, stehen die Heilungschancen sehr gut. Als Risikofaktoren gelten: Cadmium, Blei, Lösungsmittel, Teer und Holzschutzmitteln. Auch starkes Übergewicht, Rauchen und übermäßiger Kaffeekonsum begünstigt die Entstehung. Eine familiäre Häufung ist selten. Bei betroffenen Familien finden sich allerdings häufig genetische Veränderungen. Die häufigste genetische Erkrankung ist das v. Hippel-Lindau-Syndrom. Hierbei treten neben dem Nierenkarzinom auch charakteristische Veränderungen an der Haut, den Nebennieren und am zentralen Nervensystem auf.
In Deutschland erkranken pro Jahr etwa 4500 Männer an einem Hodenkrebs, wobei dieses Tumorleiden insbesondere Männer zwischen dem 15. und 40. Lebensjahr betrifft. In dieser Altersgruppe stellt der bösartige Hodentumor die häufigste Tumorerkrankung überhaupt dar. Nach Dänemark weist Deutschland die höchste Erkrankungsrate in der Europäischen Union auf. Meistens fällt als erstes Symptom eine zunehmende schmerzlose Schwellung und Verhärtung des Hodens auf. Bei einigen Patienten können auch frühzeitig eine Blutbeimengung im Sperma (rostbraune Verfärbung) oder eine Schwellung der Brustdrüsen (durch hormonelle Veränderungen) auftreten. Als Risikofaktoren gelten: Hodentumor auf der Gegenseite, positive Familienanamnese, Infertilität und Maldescensus testis (Hodenhochstand im Kindesalter). Früher verlief diese Tumorerkrankung häufig tödlich. Heute können auch im fortgeschrittenen Stadium ein Großteil der Betroffenen erfolgreich behandelt werden.
Unter dem Oberbegriff Männergesundheit werden Themen zur Gesundheit und Krankheit zusammengefasst, die für Männer und Jungen relevant sind. Wohlbefinden setzt sich aus physischen, psychischen und sozialen Aspekten zusammen. Gesundheit ist für die meisten Männer erst ein Thema, wenn eine akute Erkrankung vorliegt. Gesundheits-Check-ups, Krebsfrüherkennung und Prävention stehen bei Männern nicht besonders hoch im Kurs. Dies gilt es zu ändern.
In der Urologie Maximilianstrasse bieten wir Ihnen ein breites Spektrum an Untersuchungen und Behandlungen für den „Mann“ an. Wir beraten Sie zu allen Themen von der Prävention von typischen Männerkrankheiten, über Fit ins Alter, bis hin zur richtigen individuell auf Sie abgestimmten Therapie, wenn es doch zu einer Erkrankung kommt.
Bewegung und Hormone – Präventivmedizin für den Mann ab 40
Im Alter nicht mehr so fit zu sein, davor haben in Deutschland mehr als die Hälfte der Männer jenseits der 50 Angst. Bereits ab 40 Jahren wird der Alterungsprozess offensichtlich. Als Faustregel gilt ein Verlust der funktionellen Kapazität von 10-15% pro Lebensjahr.
Körperliches Training, Ernährung, Rauchen, Alkohol und Drogenkonsum beeinflussen den Testosteronspiegel. Bluthochdruck, Übergewicht (Bierbauch), Störungen des Kohlenhydratstoffwechsels (Diabetes) und Störungen des Fettstoffwechsels (zu hoher Cholesterin- und Triglyceridspiegel) können als das tödliche Quartett bezeichnet werde. Sehr eng ist damit auch ein Absinken des Testosteronspiegels verbunden. Eine Lebensführung, die sich aus positiver Lebenseinstellung gesunder und ausgewogener Ernährung und körperlicher Aktivität zusammensetzt, wirkt sich dem gegenüber günstig auf die hormonelle Situation aus. Insbesondere Sport spielt in diesem Zusammenhang eine wesentliche Rolle.
Alter ist kein Argument gegen sportliche Aktivität, dennoch treiben weniger als 5% der über 50-jährigen regelmäßig Sport. Körperliches Training steigert den Fettstoffwechsel und reduziert damit den Fettanteil, ermöglicht eine Gewichtsreduktion, stärkt die Muskeln, Sehnen und das Bindegewebe und vermindert das Osteoporoserisiko. Zudem hellt Sport durch die Ausschüttung von Endorphinen die Stimmung auf und steigert das Selbstbewusstsein. Der Umgang mit Depressionen wird leichter, Angstzustände können besser überwunden werden, die Libido steigt. Mehr Wohlbefinden, verbesserter Schlaf und erhöhte körperliche Mobilität sind die Folge. Auch die Immunabwehr wird durch körperliches Training gesteigert. Dennoch sind erschreckend wenig Menschen regelmäßig körperlich aktiv. Empfehlenswert ist ein Trainingsumfang von 3-5 mal pro Woche für ca. 30 Minuten. Die Aktivität sollte idealerweise 2/3 mäßiges Ausdauertraining wie Walken, Schwimmen, Joggen oder Radfahren und 1/3 allgemeines Krafttraining zum Muskelaufbau umfassen. Die Hilfestellung durch einen geschulten Trainer und ein Herzfrequenzmesser zur objektiven Belastungskontrolle ist sinnvoll.
Bei Impotenz und Inkontinenz kann mittels einfacher gymnastischer Übungen die penile Durchblutung der Beckenregion gezielt trainiert und damit die Durchblutung verstärkt werden.
Wenn Männer älter werden -Hormone sind die Dirigenten unseres Lebens
Hormone bestimmen unser Wesen und unseren Rhythmus. Kommen sie mit dem Altern aus dem Gleichgewicht, werden auch wir schnell aus der Bahn geworfen – doch längst nicht alle Veränderungen muss man hinnehmen.
Wie sich der Hormonhaushalt im Alter verändert, ist bei der Frau gut untersucht. Beim Mann ist indes noch vieles unklar. So weiß man noch wenig darüber, wie sich ein niedriger Hormonspiegel auf die Psyche des Mannes auswirkt. Tatsache aber ist, dass auch für das körperliche und geistige Wohlbefinden des Mannes Hormone eine entscheidende Rolle spielen. Bei der Frau sind die weiblichen Hormone (Östrogene) besonders wichtig. Beim Mann sind es die Androgene (Testosteron), die viele Körperfunktionen steuern und auch für das männliche Aussehen verantwortlich sind. Doch hat jeder Mann auch geringe Mengen Östrogene im Blut, die ebenfalls wichtige Funktionen erfüllen.
Wir beraten Sie gerne individuell, wie Sie positiv Ihre Gesundheit und Alterungsprozesse beeinflussen können.
Infektionen (Entzündungen) des Harntraktes und der Geschlechtsorgane sind sehr häufige Erkrankungen und können mit den Methoden der modernen Medizin wirkungsvoll behandelt werden. Dabei ist heute vorallem bei Blasenentzündungen nicht mehr immer der Einsatz von Antibiotika notwendig.
Die Ursachen eines Harnwegsinfektes sind vielfältig. Durch Unterschiede in der Anatomie sind Frauen anfälliger für Infektionen der Harnwege als Männer dafür verantwortlich. Fünf bis zehn Prozent der Frauen leiden regelmäßig unter Entzündungen der ableitenden Harnwege, die von Bakterien hervorgerufen werden.
Die Diagnostik der Harnwegsinfektion erfolgt zunächst durch eine spezielle Urinuntersuchung. Dabei wird der Urin von uns im mikrobiologischen Labor auf die Erreger untersucht. Daraufhin kann eine individuelle Therapie erfolgen, um einen schnellstmöglichen Heilungserfolg zu erzielen. Wir beraten Sie gerne ausführlich in unserer Praxis.
Bei der Harnblasenentzündung (Zystitis) handelt es sich um eine Entzündung der Harnblasenschleimhaut. Die Harnblasenentzündung entsteht meistens durch das Eindringen von Krankheitserregern in die Harnblase. Der häufigste Erreger ist ein Bakterium (E. coli), das zur normalen Besiedelung des Darmes gehört. Begünstigt wird die Entzündung durch Behinderungen des Harnabflusses, wie zum Beispiel einer Gebärmuttersenkung bei Frauen, bei einer Vergrößerung der Vorsteherdrüse (Prostata) bei Männern oder bei Harnblasentumoren und Harnblasensteinen. Bei der Zystitis kommt es zu häufigem starken Harndrang und zu brennenden Missempfindungen beim Wasserlassen (Dysurie).
Die betroffene Person muss in erster Linie reichlich Flüssigkeit zu sich nehmen, um durch ein gutes Durchspülen der ableitenden Harnwege die Vermehrung der Erreger zu verhindern. Es sollte auf scharfe Gewürze, Alkohol und koffeinhaltige Getränke verzichtet werden. Die einfache Harnblasenentzündung, die hauptsächlich bei Frauen auftritt, ist normalerweise ungefährlich und stellt keine Gefahr für die Schädigung der Nieren dar. Wir beraten Sie gerne über alle weiteren Therapieoptionen bei uns in der Praxis.
Häufig werden bei wiederkehrenden Blasenentzündungen Antibiotika verordnet. Die Wiederherstellung der Integrität des intestinalen Mikrobioms und die Optimierung der Immunantwort bei rezidivierenden Infektionen, insbesondere auch im Harntrakt, stellen moderne Handlungsalternativen dar, die zielführender sind als der bisher so häufig gehandhabte Focus auf die Antibiotikarezidivprophylaxe. Auch in Zukunft wird von Fall zu Fall Antibiotika zur Rezidivprophylaxe bei Harnwegsinfektionen notwendig sein. Ziel muss es aber sein, Antibiotikabehandlungen so weit wie möglich zu reduzieren.
Bei wiederkehrenden Infektionen nach dem Geschlechtsverkehr sollte außerdem eine Partnerabklärung mit erfolgen.
Eine akute Prostataentzündung (Prostatitis) wird meist durch Bakterien, die über Harnröhre in die Prostata gelangen, verursacht. Begleitet wird sie häufig von hohem Fieber, starkem und häufigem Harndrang, erschwertem und schmerzhaftem Wasserlassen, Brennen in der Harnröhre und Ausfluss. Ein weiteres Zeichen können Stuhldrang und Schmerzen beim Stuhlgang sein.
Außerdem können chronische Prostataentzündungen auftreten. Hierbei sind die Beschwerden meistens diffus im Dammbereich und Unterbauch. Auch kann eine chronische Prostataentzündung eine Blasenentzündung bei der Partnerin nach dem Geschlechtsverkehr auslösen.
Feigwarzen (Condylomata accuminata) sind die häufigste sexuell übertragbare Infektion. Jährlich erkranken weltweit ca. 30 Millionen Menschen. Feigwarzen werden durch humane Papillomaviren (HPV) verursacht. Das typische Erscheinungsbild sind „blumenkohlartige“ Warzen an Penis, Skrotum, Scheide, im Bereich der Harnröhrenmündung oder in der Analregion. Diese sichtbaren Warzen sind hoch ansteckend.
Derzeit sind 86 genetisch völlig unterschiedliche Papillomavirus-Typen bekannt und lassen sich nach ihrem Gefährdungspotenzial in low-risk und high-risk Typen einteilen. Condylomata acuminata werden in über 90 % der Fälle durch die low-risk Typen 6 und 11 ausgelöst. High-risk Typen, wie zum Beispiel Typ 16 und 18, können bei Frauen Gebärmutterhalskrebs auslösen, der zweithäufigste gynäkologische Tumor und bei Männern u.a. Peniskarzinome und Karzinome im Analbereich.
Seit Juni 2018 empfiehlt die ständige Impfkommission des Robert Koch-Instituts (RKI) die Impfung gegen humane Papillomviren (HPV) für alle Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren. Zu einer Nachholimpfung wird bis zum Alter von 17 Jahren geraten.
Patienten, die aufgrund eines Tumors behandelt wurden, benötigen regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen. Diese erfolgt bei uns individuell an den einzelnen Patienten und seine Erkrankung angepasst und entsprechend der aktuellen Leitlinien durch.
Darüber hinaus ist es uns aber auch wichtig mögliche Folgeerscheinungen der jeweiligen Tumoroperation mit Ihnen zu besprechen und bei Bedarf auch zu behandeln. Hierzu zählen z.B. Erektionsstörungen und Harninkontinenz nach Totalentfernung der Prostata bei Prostatakrebs.
Aber auch nach Operationen gutartiger urologischer Erkrankungen ist eine regelmäßige Nachsorge sinnvoll.
Bewegung und Hormone – Präventivmedizin für den Mann ab 40
Im Alter nicht mehr so fit zu sein, davor haben in Deutschland mehr als die Hälfte der Männer jenseits der 50 Angst. Bereits ab 40 Jahren wird der Alterungsprozess offensichtlich. Als Faustregel gilt ein Verlust der funktionellen Kapazität von 10-15% pro Lebensjahr.
Körperliches Training, Ernährung, Rauchen, Alkohol und Drogenkonsum beeinflussen den Testosteronspiegel. Bluthochdruck, Übergewicht (Bierbauch), Störungen des Kohlenhydratstoffwechsels (Diabetes) und Störungen des Fettstoffwechsels (zu hoher Cholesterin- und Triglyceridspiegel) kann man als das tödliche Quartett bezeichnen. Sehr eng ist damit auch ein Absinken des Testosteronspiegels verbunden.Eine Lebensführung die sich aus positiver Lebenseinstellung gesunder und ausgewogener Ernährung und körperlicher Aktivität zusammensetzt, wirkt sich dem gegenüber günstig auf die hormonelle Situation aus, insbesondere der Sport spielt in diesem Zusammenhang eine tragende Rolle.
Alter ist keine Gegenanzeige für sportliche Aktivität, dennoch treiben weniger als 5% der über 50-jährigen regelmäßig Sport. Körperliches Training steigert den Fettstoffwechsel und reduziert damit den Fettanteil, ermöglicht eine Gewichtsreduktion, stärkt die Muskeln, Sehnen und das Bindegewebe und vermindert das Osteoporoserisiko. Zudem hellt Sport durch die Ausschüttung von Endorphinen die Stimmung auf und steigert das Selbstbewusstsein. Der Umgang mit Depressionen wird leichter, Angstzustände können besser überwunden werden, die Libido steigt. Mehr Wohlbefinden, verbesserter Schlaf und erhöhte körperliche Mobilität sind die Folge. Auch die Immunabwehr wird durch körperliches Training gesteigert. Dennoch sind erschreckend wenig Menschen regelmäßig körperlich aktiv. Empfehlenswert ist ein Trainingsumfang von 3-5 mal pro Woche für ca. 30 Minuten. Die Aktivität sollte idealerweise 2/3 mäßiges Ausdauertraining wie Walken, Schwimmen, Joggen oder Radfahren und 1/3 allgemeines Krafttraining zum Muskelaufbau umfassen. Die Hilfestellung durch einen geschulten Trainer und ein Herzfrequenzmesser zur objektiven Belastungskontrolle ist sinnvoll. Weitere Informationen finden Sie auf www.ctm-online.com.
Bei Impotenz und Inkontinenz kann mittels einfacher gymnastischer Übungen die penile Durchblutung der Beckenregion gezielt trainiert und damit die Durchblutung verstärkt werden.
Ein Drittel des Penis steckt in der Beckenboden-Muskulatur. Bei vielen Männern sind diese Potenzmuskeln schlaff. Wer sie stärkt, verbessert die Durchblutung im Penis, der gleichzeitig mit Sauerstoff versorgt wird. Folge: Die Erektion verbessert sich deutlich, eine Inkontinenz nach Prostata-Operation wird eingedämmt.
Alle weiteren offenen Fragen, die Ihre eigene Behandlung betreffen, können nur nach vorheriger Untersuchung bzw. anlässlich eines persönlichen Gesprächs geklärt werden.
Während sich die kurative Medizin vornehmlich mit der Diagnostik und Therapie von Krankheiten befasst, beschäftigt sich die Präventionsmedizin mit der Erhaltung und Steigerung der körperlichen und geistigen Gesundheit. Dazu gehören Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung von Krankheiten sowie Maßnahmen zur Gesundheitsverbesserung bei bestehenden Erkrankungen, aber auch Empfehlungen für einen gesunden Lebensstil. Neben den Standard-Vorsorgeuntersuchungen bieten wir noch folgende Untersuchungen an:
Hormonelles Monitoring –
Syndrom des älter werdenden Mannes
Das bestimmende Sexualhormon des Mannes ist das Testosteron. Fast alle Sexualfunktionen werden durch es beeinflusst. Darüber hinaus ist es beteiligt an Stoffwechsel von Fett- und Zucker, Aufbau von Knochen und Muskeln, und der Blutbildung. Ebenfalls wichtig ist die schützende Funktion von Testosteron auf Herz und Gefäße. Allerdings setzt etwa ab dem 40. Lebensjahr ein deutlicher Testosteron-Schwund ein. Dies kann sich auf verschiedenste Arten zeigen, ohne dass man genau sagen kann, ob das Alter oder ein Hormonmangel für die Symptome verantwortlich ist. Ein erniedrigter Serum-Testosteronwerten muss nicht zwangsläufig behandelt werden, besonders wenn keinerlei Begleitbeschwerden auftreten.
Ein Testosteron-Mangel kann sich auf vielfältige Art bemerkbar machen:
In unserer Praxis bieten wir Ihnen ein hormonelles Monitoring an in dem wir Ihnen eine Übersicht über Ihren aktuellen Hormonstatus geben. Wir beraten Sie gerne umfassend wie Sie sich die Lebensqualität im Alter erhalten können und wie Sie mit einfachen Maßnahmen präventiv dem Altern entgegenwirken.
Unser Qualitätsmanagement erfolgt gemäß Sozialgesetzbuch V nach der Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses. Hierfür erfolgen regelmäßige interne und externe Qualitätskontrollen. Das Qualitätsmonitoring erfolgt für die Laborleistungen und mikrobiologischen Untersuchungen durch regelmäßige Teilnahme an den Instand Ringversuchen des Instituts für Standardisierung und Dokumentation der Deutschen Gesellschaft für Labormedizin und Ringversuchen des Referenzinstituts für Bioanalytik, für die zytologischen Leistungen durch regelmäßige Teilnahme an den Ringversuchen des Arbeitskreises Onkologie der Deutschen Gesellschaft für Urologie, für Spermiogramme durch regelmäßige Ringversuche der Deutschen Gesellschaft für Andrologie.